Der Landkreis Eichstätt – Eine Landschaft voller Archäologie
Der Landkreis Eichstätt befindet sich in einer Region, die schon seit 100.000 Jahren durch den Menschen besiedelt wird. Steinzeitmenschen lebten hier in Höhlen, die die Urdonau formte, Kelten legten Höhensiedlungen an, die Römer zogen den Limes quer durch den Landkreis und die Bajuwaren herrschten am Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter. Auch für die Erforschung des Mittelalters und der nachfolgenden Zeitabschnitte sind archäologische Funde bisweilen die einzigen Quellen. Daher ist es bedeutend, dass sich der Landkreis Eichstätt um seinen reichen archäologischen Fundbestand von der Steinzeit bis in die jüngste Vergangenheit kümmert. Die Funde werden aktuell an unterschiedlichsten Orten gelagert.
Die Entdeckung neuer Fundstellen wird die Menge an Fundmaterial in Zukunft weiter erhöhen. Dieses muss fachkundig betreut und aufbewahrt werden. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, eine Inventarisierung und Digitalisierung durchzuführen, um einen Überblick und eine gute Zugänglichkeit zu schaffen.
Das Projektziel – Überblick schaffen
Die an vielen verschiedenen Stellen aufbewahrten Funde in einer gemeinsamen Datenbank zusammenzutragen, zu inventarisieren und somit bestmöglichen Überblick und Zugang für alle Anliegen zu schaffen, ist das Ziel des LEADER-Kooperationsprojektes Historisches Gedächtnis Landkreis Eichstätt und der Altmühl-Jura Region. Initiiert wurde es durch die Lokalen Aktionsgruppen Altmühl-Donau e.V. und Altmühl-Jura e.V.
Mithilfe des bayernweiten Pilotprojekts haben zukünftig Kommunen, Wissenschaftler und interessierte Bürger die Möglichkeit, unkompliziert Zugriff auf die vorhandenen Fundinformationen zu erhalten und sich mit der regionalen Vergangenheit zu beschäftigen. Ermöglicht wird dies durch den Aufbau einer Datenbank, die auf Anfrage eingesehen werden kann.
Die Entwicklung der Datenbank erfolgt in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Archäologischen Staatssammlung. Neben dem bereits im Aufbau befindlichen Funddepot in Adelschlag soll im Osten des Landkreises in den nächsten Jahren zusätzliche Lagerfläche entstehen. Somit ist sichergestellt, dass das archäologische Erbe für die kommenden Jahrzehnte bestmöglich betreut wird und die vielfältigen archäologischen Spuren der Region erhalten bleiben.
Gut aufgehoben – Sichere Lagerung im Depot
Das neue archäologische Depot für den Landkreis Eichstätt wird aktuell im Keller der Grundschule Adelschlag eingerichtet. Mit platzsparenden Lagermöglichkeiten, modern eingerichteten Arbeitsplätzen, einer Klimakammer für empfindliche Materialien und allem, was zur Inventarisierung des Fundgutes nötig ist, ist für eine fachgerechte Aufbewahrung und Bearbeitung gesorgt. Privatpersonen kann der Zutritt nach Anmeldung sowie der Zugang zur Datenbank ermöglicht werden.
Eine enge Kooperation mit bereits bestehenden Depots, wie den Fundmagazinen der Stadt Ingolstadt oder der Stadt Eichstätt ist vorgesehen oder findet bereits statt.
Heimatpflege – Ehrenamtliches Engagement
Bereits jetzt wird ein Großteil der Heimatforschung und der Archivierung von archäologischen Funden durch ehrenamtliche Ortsheimatpfleger oder private Sammler geleistet. Deren Expertise möchten wir nutzen, um gemeinsam die archäologischen Spuren unseres Landkreises zusammenzutragen, zu bewahren und für die Zukunft zu sichern. Die Mitarbeit von Ehrenamtlichen ist ausdrücklich erwünscht und wird von allen Seiten unterstützt. Sie möchten sich in das Projekt einbringen? Dann melden Sie sich gerne!
Ansprechpartner
Hinter dem Projekt Historisches Gedächtnis steht als Projektträger der Landkreis Eichstätt. Die Historikerin Melanie Veit, der Archäologe Simon Sulk und der Kreisheimatpfleger Dr. Karl Heinz Rieder sind mit der Projektumsetzung betraut. Im Projektbüro im Informationszentrum Naturpark Altmühltal kümmert sich Frau Veit um die Projektkoordination, während Herr Sulk für die Inventarisierung und Bearbeitung der Funde zuständig ist. Beide stehen als Ansprechpartner gerne zur Verfügung.
