Landrat Anetsberger überreicht Ehrenzeichen
icon.crdate16.07.2024
Drei Landkreisbürger für ehrenamtliches Engagement geehrt
Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat an drei Bürger des Landkreises Eichstätt das Ehrenzeichen für Verdienste um das Ehrenamt verliehen. Die Auszeichnungen mit Aushändigung der Urkunden nahm Landrat Alexander Anetsberger im Rahmen eines Festaktes in der ehemals Fürstbischöflichen Residenz vor. Dazu durfte er die Geehrten zusammen mit ihren engsten Angehörigen sowie den zuständigen Bürgermeistern der Heimatgemeinde in Spiegelsaal der Residenz begrüßen. Musikalisch wurde die Ehrung von Josef Richter am Flügel begleitet.
In seiner Laudatio gratulierte der Landkreischef den drei Männern herzlich zu dieser hohen Auszeichnung und erklärte, dass Vereine und Organisationen „einen wesentlichen Grundstein für das gemeinschaftliche Zusammenleben darstellen“. Durch derartige Institutionen werden Menschen aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten mit gleich gerichteten Interessen und Zielvorstellungen fernab vom Arbeitsalltag und privaten Verpflichtungen zusammengeführt. Gerade in unserem ländlich strukturierten Landkreis ist ein gemeinsames Miteinander unverzichtbar. Umso wichtiger ist es, dass sich Bürgerinnen und Bürger aktiv in Vereine und Organisationen einbringen und damit einen wichtigen Beitrag zum Wohle eines harmonischen Gemeinschaftslebens leisten: „Sie alle opfern bereitwillig seit vielen Jahren ihre Freizeit, um sich mit viel Leidenschaft und Herzblut ehrenamtlich einzubringen. Mit ihrem Engagement tragen Sie dazu bei, dass das Leben in unserem Landkreis noch schöner, bunter und angenehmer wird. Unser Landkreis braucht Menschen wie Sie, die anpacken, Gemeinsinn zeigen und damit das Miteinander im Landkreis fördern“, unterstrich Landrat Anetsberger.
Das vom ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber im Jahre 1994 ins Leben gerufene Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt soll ein äußeres, sichtbares Zeichen des Dankes für hervorragende ehrenamtliche Leistungen sein. Dabei ist die Ausübung eines Ehrenamtes für sich allein gesehen noch nicht ausreichend für diese Auszeichnung. Hinzukommen muss vielmehr ein über das übliche Maß hinausgehender persönlicher, langjähriger und unentgeltlicher Einsatz.
Der Landkreischef freute sich, dass der Bayerische Ministerpräsident das jahrelange Engagement der Geehrten anerkenne und ihnen das Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt verliehen habe.
Die neuen Träger des Ehrenzeichens des Ministerpräsidenten:
Adolf Rackl trat am 01.04.1983 in den VDK Ortsverband Stammham ein und wurde von 1984 – 1998 Beisitzer. Zwischen 1996 und 1998 übernahm er zunächst kommissarisch den Ortsvorsitz bevor er dann offiziell Vorstand des VDK-Ortsverbandes Stammham wurde. Dieses Amt übte er bis 2019 gewissenhaft und mit großer Hingabe aus. Seit 2019 ist er nun Ehrenvorsitzender des Ortsverbandes und Beisitzer.
Rackl sei ein sehr rühriger Vorstand und auch jetzt immer noch ein ebenso engagierter und umtriebiger Ehrenvorstand. Er mache Fahrdienst für Bürgerinnen und Bürger ohne eigenem Auto, die einen Beratungstermin beim VdK haben. Die Termine hierzu organisiere er meist selbst, so der Landrat in seiner Laudatio.
Ebenfalls organisiert Adolf Rackl, jährlich regelmäßige Treffen wie z.B. Ausflug, Kaffeekränzchen, Jahreshauptversammlung, Weihnachtsfeier und dergleichen. Diese Veranstaltungen sind auch für Nichtmitglieder und Interessierte jeden Alters offen. Ohne seine Mithilfe bei der Organisation wären viele dieser Veranstaltungen nicht vorstellbar. Die Einladungen dazu trägt er sogar persönlich aus.
Auch bei der Mitgliederwerbung ist er sehr erfolgreich. Zahllose Neuaufnahmen gehen auf sein Konto.
Außerdem ist er seit 1983 für die jährliche VdK-Aktion „Helft Wunden heilen“ im Herbst von Haustür zu Haustür - egal bei welchem Wetter - als erfolgreicher Sammler unterwegs. Mit 86 Jahren ist das eine sehr beachtliche Leistung. Er ist mit seiner Erfahrung, seinem Wissen und seiner tatkräftigen Unterstützung für die Vorstandschaft des Ortsverbandes von unbezahlbarem Wert.
Im Gartenbauverein Stammham, der im Jahre 1986 gegründet wurde, war er von 1986 bis 1996 als Beisitzer und von 1997 – 2020 als Kassenprüfer eingebunden. 1912 existierte bereits ein GBV mit 28 Mitgliedern und im Jahre 1976 scheiterte der Versuch einer erneuten Gründung aufgrund der geringen Mitgliederzahl. Adolf Rackl ist es als Hauptinitiator und Gründungsmitglied zu verdanken, dass der Verein 1986 tatsächlich wieder ins Leben gerufen wurde.
Von Anfang an war er aktiv im Verein tätig. Egal ob beim Bau vom Presshäusl oder allen anderen Vereinstätigkeiten, er war stets mit helfender Hand dabei.
Peter Schleich aus Stammham singt bereits seit 1969, also seit 55 Jahren, aktiv im Männergesangverein und hat sich darüber hinaus auch über viele Jahre in der Vorstandschaft engagiert.
So fungierte er von 1980 – 1991 als 1. Schriftführer und von 2004 – 2010 brachte er seine Vorschläge und Ideen als 2. Vorstand in den Verein mit ein.
Von 1992 bis 1995 und von 2000 bis heute stand und steht er im Amt des 2. Chorleiters seinen Sangesbrüdern zur Verfügung, dazwischen (1996 – 1999) dirigierte und leitete er den Männerchor als 1. Chorleiter.
Zwischen 1977 und 2010 gestaltete er als Sänger und Chorleiter der kleinen Sängergruppe mit der Waldlermesse viele Gottesdienste und Hochzeitsmessen, u.a. oft in Stammham, Appertshofen und Bettbrunn.
Schleich hat in seiner gesamten aktiven Zeit immer wieder Lieder mit Matthias Resch für einen Zwei- oder auch Dreigesang einstudiert und bei entsprechenden Anlässen vorgetragen, wie in den jährlichen Sommernachtsfesten, bei Geburtstagsfesten und Liederabenden. Auch bei den KAB-Faschingsveranstaltungen wurden diese Lieder vorgetragen.
22 Liederabende hat er im Laufe der Jahre mit befreundeten Chören organisiert und moderiert.
Außerdem organisierte er die jährlichen Vereinsausflüge für die Sänger. Egal ob Vorbereitung oder Durchführung, er machte alles selbst und brauchte hierzu nie ein Reisebüro.
Ein besonderes Anliegen ist ihm der gesellige Tischgesang nach den Singproben. Sein schier unerschöpfliches Repertoire an Liedern, die er alle ohne Noten- oder Textblatt vortragen kann, war auch der Anlass, dass ein Liederbuch mit den Texten von über 100 Liedern im März 2023 erstellt wurde und seitdem von den Sängern, die nicht so textsicher sind, häufig genutzt wird.
Peter Schleich hat sich all sein hervorragendes Wissen über Chorgesang und Chorleitung autodidaktisch angeeignet.
Von 1976 – 2020 war Schleich aktiver Sänger im Kirchenchor Stammham. Hier unterstützte und bereicherte er 44 Jahre lang die Messen und Konzerte mit seiner angenehmen und führenden Bass-Stimme. Ab und an half er auch beim Dirigieren aus, wenn der Dirigent mal nicht da, bzw. verhindert war.
Beim Schützenverein Eichenlaub Stammham war er im Jahr 1981 alleiniger Festleiter beim 75-jährigen Jubiläum. Im Jahr 2006, als der Verein sein 100-jähriges Jubiläum feierte, brachte er sein Wissen und seine Erfahrungen von 1981 ein und unterstützte den Vorsitzenden Werner Oblinger bei der Organisation und Durchführung tatkräftig.
Im örtlichen Pfarrgemeinderat der Kath. Kirchengemeinde St. Stephanus, Stammham war er von 1971 – 1982 als aktives Mitglied tätig. In diesem Zeitraum hatte er 6 Jahre lang sogar den Vorsitz dieses Gremiums.
Von 1978 – 2002 war Peter Schleich Mitglied des Gemeinderates und von 1984 – 1990 bekleidete zudem das Amt des 2. Bürgermeisters der Gemeinde Stammham.
Friedrich Seidl aus Pförring ist seit Gründung des Vereins „Club der Walperdinger“ im Jahr 1971 in der Vorstandschaft tätig. Seither ist er ununterbrochen der Fahnenträger des Vereins und nimmt in dieser Eigenschaft an allen größeren kirchlichen Festen und auch an Beerdigungen teil.
In den Jahren 1974 – 1990 boten die Mitglieder des Clubs Auftritte und diverse Aktionen, wie z.B. „Herzblatt“ oder „Der goldene Schuss“ etc., als Bereicherung der Pförringer Faschingsbälle, mit denen sie sogar schon einmal im Fernsehen zu sehen waren. Immer mit dabei und mittendrin war selbstverständlich Friedrich Seidl.
Er organisierte zudem im 2-jährigen Turnus, von 1986 bis zum Jahr 2012, den Pförringer Faschingsumzug. Außerdem ist Seidl, wie auch alle anderen Mitglieder der Walperdinger, selbstverständlich beim alljährlichen Georgi- und Leonhardimarkt mit von der Partie.
Seit 1996 beteiligt sich der Club der Walperdinger am alljährlichen Ferienprogramm für die Kinder der Marktgemeinde Pförring. Für die jungen Teilnehmer (im Schnitt ca. 50 Kinder) geht es mal zu einer Betriebsbesichtigung (z.B. Polizei, Feuerwehr, Bäckerei o.ä.) oder auf einen interessanten Ausflug. Sogar eine Dampferfahrt zum Vereinsjubiläum stand hier schon auf dem Programm. Immer Verlass ist dabei auf Friedrich Seidl, da er bei der Organisation und Durchführung der Aktionen stets maßgeblich mitwirkt.
Von 1990 -2002 war er Mitglied des Marktgemeinderates Pförring und seit 1980 bringt er sich beim Handwerker- und Arbeiterverein Pförring als Kassier ein.
(lkr)