Gartenbauvereine des Landkreises sind vielfältig und nachhaltig aufgestellt
An die 80 Vertreterinnen und Vertreter der 78 Gartenbauvereine des Landkreises und weitere Gäste waren der Einladung zur Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Eichstätt nach Nassenfels gefolgt, um sich über die Aktivitäten des vergangenen Jahres zu informieren und einen Ausblick auf die kommende Gartensaison zu erhalten. Wie Monika Harrer, 1.Vorsitzende des OGV Nassenfels in ihrem Schlusswort trefflich äußerte, „ist mit den Gartlern der Frühling in Nassenfels eingezogen“. Vor Ort zierten Traubenhyazinthen, Narzissen und bunte Primeln den von Sonnenlicht durchfluteten Sitzungssaal.
Landrat Alexander Anetsberger eröffnete als Vorsitzender des Kreisverbandes die Versammlung mit einem herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Ortsvereinen. Er betonte die große Bedeutung der Gemeinschaft und das Engagement der Mitglieder, die im vergangenen Jahr zahlreiche Projekte in den eigenen Gärten, aber auch über den Gartenzaun hinweg auf öffentlichen Flächen im Siedlungsbereich und darüber hinaus realisiert haben. Edmund Graf, 2. Bürgermeister von Nassenfels, begrüßte die Gäste im Namen der Marktgemeinde. Über die vielen Aktionen und Projekte des Kreisverbandes im Arbeitsjahr 2024 berichtete die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, Anne Fröhlich: Vom Tag der offenen Gartentür in Eichstätt, einer Lehrfahrt zu einem Gemüsebaubetrieb im Knoblauchsland und dem Botanischen Garten in Erlangen, einem Vortrag über die kulturhistorische Bedeutung von Bäumen bis zum Outdoor-Kochen für Jugendgruppen und dem Auftritt auf der Landesgartenschau in Kirchheim.
Auch für die bevorstehende Gartensaison hat der Verband ambitionierte Pläne: Im Fokus stehen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, wie zum Beispiel der Erhalt von Streuobswiesen, die Anlage von Staudenbeeten und die Förderung von naturnahen Gärten. Der „Tag der offenen Gartentür“ wird wie üblich am letzten Sonntag im Juni stattfinden. Der Austragungsort wird heuer Titting sein. Eine Besonderheit des Jahres wird das in Kooperation mit dem Jura-Bauernhofmuseum Hofstetten organisierte Brechlfest sein, wo der von verschiedenen Akteuren der Gartenbauvereine und weiteren Partnern angebaute Faserlein gemeinsam verarbeitet werden soll. Ein Thema mit kontinuierlicher Aufmerksamkeit ist die Pflege und der Erhalt von Streuobstwiesen und Obstbäumen im Siedlungsbereich. Im letzten Jahr wurde neben Führungen und Schnittkursen auch ein Projekt gestartet, welches sich mit der Erfassung und dem Erhalt alter Obstsorten im Landkreis befasst. Das Projekt wird über das Natur- und Umweltprogramm des Landkreises gefördert. Schon im letzten Jahr konnten über 100 verschiedene Apfel- und 34 Birnensorten von ausschließlich alten Bäumen bestimmt werden. Die Erfassung soll über die kommenden Jahre fortgeführt werden.
Ein Höhepunkt der Jahreshauptversammlung war schließlich der Fachvortrag des renommierten Pomologen Wolfgang Subal. In seinem informativen Beitrag stellte er die Bedeutung alter Obstsorten für die regionale Kulturlandschaft heraus. Viele dieser Sorten, die früher weit verbreitet waren, seien heute kaum noch anzutreffen, geschweige denn in Baumschulen zu erwerben. Der Vortrag stieß auf großes Interesse, und viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um sich mit dem Experten auszutauschen. Der 2. Vorsitzende des Kreisverbandes, Altlandrat Anton Knapp, schloss die Sitzung und wünschte allen Gärtnerinnen und Gärtnern einen erfolgreichen Start in die Gartensaison und viel Schaffensfreude bei der weiteren Vereinsarbeit. Mit einem gemütlichen Beisammensein und regem Erfahrungsaustausch klang die Veranstaltung aus. Der Kreisverband blickt motiviert in die Zukunft und freut sich auf ein weiteres Jahr voll gärtnerischer Aktivitäten. (lkr)