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Landkreis Eichstätt

Informationsveranstaltung zum archäologischen Projekt

Artikel vom 07.07.2023

Historisches Gedächtnis - Landkreis Eichstätt und Altmühl-Jura Region

Eichstätt – Montagabend öffnete der Landkreis zu einer ersten Informationsveranstaltung zum Projekt Historisches Gedächtnis die Türen. Zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Museumsleitungen, Sammler und Archäologen, Vertreter historischer Vereine und der Universität folgten der Einladung. Gedacht war der Abend vor allem aber für Ehrenamtliche, die den Großteil der Heimatpflege im Kreis leisten. Sie sollen Teil des Vorhabens werden und ihr Wissen um Fundstellen und Sammlungen einfließen lassen.

Christoph Würflein, Sachgebietsleiter Tourismus, Kultur und Heimatpflege, betonte in seiner Begrüßung, dass der Landkreis Eichstätt einer der archäologisch fundreichsten Kreise Bayerns sei. Mit all seinen Folgen für die Kommunen, wie beispielsweise Kostensteigerungen bei Bauvorhaben, ergänzte Andreas Birzer, 1. Bürgermeister von Adelschlag und Vorstand der LAG Altmühl-Donau.

In Zukunft, so Kreisheimatpfleger Dr. Karl Heinz Rieder, werde die Menge an archäologischem Fundmaterial weiter steigen. Um den Fundreichtum zu bewältigen, wurde das Landkreisprojekt als LEADER-Kooperationsprojekt der LAGen Altmühl-Donau und Altmühl-Jura ins Leben gerufen. „Wir wollen einen Überblick schaffen und die an zahlreichen Stellen aufbewahrten Funde in einer Datenbank zusammentragen,“ formulierte Projektleiterin Melanie Veit das Ziel. Diese entsteht aktuell als bayernweites Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Archäologischen Staatssammlung. Durch die Inventarisation sollen Informationen für Kommunen, Wissenschaftler und vor allem auch interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen.

Des Weiteren wird derzeit ein Funddepot in Adelschlag eingerichtet, ein weiteres in Kösching soll folgen. Es gehe nicht darum, betonte der projektverantwortliche Archäologe Simon Sulk, Sammler zu enteignen, sondern zu wissen, was überhaupt existiert und wo es liegt. Oft gehen wichtige private Sammlungen bei Generationenwechsel verloren. Eine sachgemäße Lagerung ist jedoch unabdingbar.

Zuspruch gab es von vielen Seiten. Dr. Nadin Burkhard, Professorin für klassische Archäologie an der KU, begrüßte die Möglichkeiten, die das Projekt für Lehre und Forschung schaffe. Josef Ettle vom Historischen Verein Eichstätt zeigte sich von dem Projekt überzeugt, verwies aber gleichzeitig auf die immensen Mengen, die auf der Willibaldsburg auf eine Katalogisierung warten. Eine Aufgabe, der sich der Verein seit über 125 Jahren widmet. Andere Heimatforscher und Sammler freuten sich über den Projektstart: „Wann können wir mit unseren Kisten kommen?“. An einer Mitarbeit Interessierte sind herzlich eingeladen, Kontakt mit den Projektverantwortlichen (archaeologie(@)naturpark-altmuehltal.de) aufzunehmen. (lkr)

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