Das Projekt „Historisches Gedächtnis Landkreis Eichstätt“ ist seit Jahreswechsel wieder einen Schritt weiter: Für das Projektmanagement wurde zum 1. Januar 2023 der Archäologe Simon Sulk (42) für die Inventarisierung der Funde und die Depotbetreuung eingestellt. Der Limes-Experte ist in Sachen Römer im Landkreis kein Unbekannter. Als Koordinator für die Archäologischen Welterbestätten in Bayern betreut er das Welterbe Limes und ist lokal bestens vernetzt. Beide Stellen wird Sulk in Zukunft parallel, jeweils in Teilzeit, bekleiden, was sicherlich Vorteile für die Arbeit mit sich bringt. Der Arbeitsplatz des Archäologen befindet sich im Informationszentrum Naturpark Altmühltal. Dort ist er als Ansprechpartner für Archäologiebegeisterte und ehrenamtliche Heimatpfleger ab sofort mittwochs bis freitags erreichbar.

Das Projekt „Historische Gedächtnis“ ist ein auf zwei Jahre angelegtes LEADER-Projekt, das vom Landkreis Eichstätt zusammen mit seinen Städten, Märkten und Gemeinden und vier Kommunen aus der Region Altmühl-Jura letztes Jahr angestoßen wurde, um das reiche archäologische Erbe der Region zu erfassen und zu sichern. Knapp 90.000 Euro der Projektsumme stammen aus LEADER-Fördermitteln, den Rest stemmen Landkreis und die Gemeinden anteilig zum erwartenden Fundaufkommen. Die inventarisierten Funde sollen in einer Datenbank zugänglich gemacht werden. Zudem sind publikumswirksame Vorträge, Ausstellungen und regelmäßige Veröffentlichungen geplant. Auch die Arbeiten für die Einrichtung eines neuen Funddepots sind in vollem Gange. Dieses soll bis zum Sommer in Adelschlag fertiggestellt werden. Nach Pfingsten soll eine Informationsveranstaltung stattfinden, bei der alle Interessierten und alle Ortsheimatpflegerinnen und -pfleger einen Einblick in das Projekt bekommen. Alle sind herzlich eingeladen - ein daraus entstehender regelmäßiger Austausch ist ausdrücklich erwünscht. Wer bereits vorher Kontakt aufnehmen möchte, der erreicht Simon Sulk unter der Tel. Telefonnummer: 08421/987631 sowie unter simon.sulk(@)naturpark-altmuehltal.de.

Mit diesem Projekt wird auch der anstehenden Änderung des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes Rechnung getragen. Dieses ermöglicht zukünftig, dass archäologische Funde in den Besitz des Freistaates übergehen. Sie können auch in der Gemeinde des jeweiligen Fundortes verbleiben, sofern sie fachgerecht betreut und gelagert werden. Bislang waren Funde, aufgrund eines fehlenden Schatzregales, automatisch Eigentum des Finders sowie des Grundstückseigentümers.

(lkr)